TRAUERREDEN
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Sehr verehrte Familie und Freunde, werte Trauergäste. Es fällt wohl allen heute schwer Abschied von Maximilian Mustermann zu nehmen, weil wir so nicht von ihm Abschied nehmen wollen. Wir würden viel lieber mit ihm eine schöne Zeit verbringen, fröhlich sein und das Leben genießen. Deshalb wollen wir heute so gut es geht nicht traurig sein, sondern sein Leben feiern. Die schöne Zeit, die er hatte und die wir mit ihm haben durften. Und auf ihn und diese Zeiten möchten wir heute zurückblicken. Max, wie er von Verwandten genannt wurde, war mit seiner Herzlichkeit – seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Lebensfreude ein Mann, der viele von uns tief berührt hat. Er hatte stets ein Lächeln auf den Lippen und war immer bereit, anderen zu helfen. Ja – das war Max! Das Licht der Welt hat er am 27. Mai 1959 in Bremen erblickt, wo er dann auch aufgewachsen ist. Der Ort, in dem sein Vater und Großvater bei der Deutschen Bahn arbeiteten, während seine Mutter als Sekretärin tätig war. Maximilian hatte drei Geschwister: Einen älteren Bruder namens Helmut, der sich oft in Bücher vertiefte und zwei jüngere Brüder, Hannes, der auch Hansi genannt wurde, und Rudolf. Maximilian und Hannes waren Abenteurer, die viel Zeit damit verbrachten, in Zelten die freie Natur zu genießen. Der jüngste Bruder – das Nesthäkchen Rudolf, blieb hingegen lieber zu Hause und lebte auch zu Hause, bis er sein Studium begann. So erlebte Rudolf später auch den Umbau des Hauses durch Maximilian mit. Schon in jungen Jahren hat Maximilian viel gearbeitet, unter anderem als Kellner in der Gaststätte „Geigenspiel“. Nach der Schule ging es für Maximilian direkt in die Ausbildung zum Mechaniker. Ohne Umwege griff er gleich danach zur Schaufel und arbeitete im Straßenbau. 38 Jahre hat Maximilian für dieselbe Firma im Straßenbau gearbeitet. Er hat sich im Laufe der Zeit bis zum Polier hochgearbeitet und war bekannt für seine Zuverlässigkeit und sein handwerkliches Geschick. Doch damit nicht genug, über 20 Jahre hat er auch nebenberuflich als Gärtner gearbeitet. Karin lernte Maximilian im „Geigenspiel“ kennen, wo beide zur gleichen Zeit gearbeitet haben. Sie haben sich verliebt und 1980 geheiratet. Ihre beiden Söhne René und Rainer machten das Familienglück perfekt. Nach der Geburt ihrer Kinder machten sie sich an den Umbau des Hauses, das bereits in der vierten Generation in Familienbesitz war. Dabei packte die gesamte Familie mit an. Nach 2 Jahren war es dann so weit, und die Familie konnte in ihr neu gestaltetes Zuhause einziehen. Urlaube waren Max trotz der vielen Arbeiten zur Erholung wichtig. Ein Haupturlaubsziel der Familie war Bremerhaven, der Geburtsort der Schwiegermutter. Sie reisten auch nach Argentinien, wohin sein älterer Bruder Helmut ausgewandert war, und nach Frankreich, wohin sein Bruder Rolf gezogen war. Auch innerhalb Deutschlands zog es sie oft in verschiedene Städte, besonders gerne in den Schwarzwald. Seine Söhne Andre und Patrick waren das Herzstück seines Lebens. Seine Leidenschaft für Umweltschutz vermittelte er ihnen früh und lebte diese Überzeugung bis zum Ende vor. Trotz seiner Arbeit auf Montage fand Maximilian immer Zeit, um mit ihnen auf dem Sofa zu kuscheln und sie zum Lachen zu bringen. Am Abend nach der Arbeit baute er ihnen Regale mit ihren Namen und malte diese kunterbunt an. Sohn Patrick sagt: Papa vermittelte seine Werte nicht durch tiefe Gespräche, er verpackte diese in kleine Denkanstöße, Gesten oder auch in Sprüche. Als Beispiel: Papa nahm uns öfter mit bei seiner Nebenbeschäftigung, der Gartenpflege. Ich habe es gehasst, den Rasen im Herbst mittels Rechen vom Laub zu befreien. Im Anschluss, als der große Haufen zum Eintüten fertig war, sagte er im Vorbeilaufen: „Ist schön, oder?!“ Damit hatte er natürlich recht und machte die Arbeit erfreulich. Er sagte auch des Öfteren: „Der Spaß der Arbeit kommt mit der Arbeit“ und „Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, es gibt viele weitere Grautöne“. Für seine Ehefrau sowie die Kinder war er nicht der Max – von ihnen wurde er oft liebevoll "Papschi" gerufen. Maximilian war stolz auf seine Enkel: Lia, Loni, Leyra und Lilli. Er genoss es, mit ihnen am Lagerfeuer zu sitzen. Nichts bereitete ihm mehr Freude, wenn die Kinder die Bude auf den Kopf gestellt haben und für fröhliches Chaos sorgten. Als sein Urenkel Fin geboren wurde, war er überglücklich Uropa zu werden. Die Zeit mit Fin erfüllte ihn mit besonderer Freude und Stolz. Maximilian war ein besonderer Mensch für uns alle und an das wollen wir uns jetzt – jeder für sich, erinnern. LIED: Neben seiner Arbeit als Gärtner hat er auch einen sehr dekorativen Garten für sich und seine Familie angelegt. So verschönerte er ihn mit kleinen Figuren und symbolischen Elementen. Besonders Sonnensymbole hatten für Maximilian eine tiefe Bedeutung und hinterließen seine ganz persönliche Note im Garten. Er war auch ein talentierter Tischler und Bastler. Maximilian hat viele Stunden damit verbracht, Möbelstücke und andere Holzarbeiten zu erstellen. Maximilian war redselig und immer für einen Plausch zu haben. Er war stets bereit, sich auf einen offenen Austausch mit unterschiedlichen Ansichten und Meinungen einzulassen. Er hatte auch immer ein offenes Ohr für jeden, der mit Problemen zu ihm kam. Seine Persönlichkeit war geprägt von Herzlichkeit und einer großen Hilfsbereitschaft. Als unter anderem sein Nachbar beim Übergang von der Terrasse zum Garten über die zwei Stufen stürzte, kam Maximilian kurzfristig ohne Ankündigung in den Garten und baute aus den zwei Stufen eine Rampe, sodass diese keine Stolpergefahr mehr waren. Das Leben hatte jedoch auch Schicksalsschläge für ihn bereitgehalten. Vor etwa 3 Jahren erhielt Maximilian die Diagnose Krebs. Doch anstatt sich davon unterkriegen zu lassen, hat er seine unerschütterliche Stärke und Optimismus gezeigt. Seine Frau Karin war stets an seiner Seite und pflegte ihn mit großer Hingabe. Vor zwei Jahren kam dann das Sauerstoffgerät wegen COPD hinzu. Dennoch ließ er sich seine Krankheiten, so gut es ging, nicht anmerken. Maximilian war immer darauf bedacht, sich selbst zurückzunehmen und niemandem zur Last zu fallen. Seine Bescheidenheit und Rücksichtnahme prägten sein Wesen bis zum Schluss. Am Freitag, dem 09.08. um 09:20 Uhr, verstarb Maximilian im Beisein von Karin und seinen Söhnen Andre und Patrick. LIED: Sehr verehrte Familie und Freunde, wir haben heute viel von Maximilian selbst und von einigen Stationen auf seinem Lebensweg gehört. Über seine Kindheit und Jugend, seine berufliche Karriere und über die unzähligen schönen Momente, die er mit seiner Familie und seinen Freunden geteilt hat. Wir haben Maximilians unermüdliche Energie, seine handwerklichen Fähigkeiten, seine Liebe zur Natur und seinen unerschütterlichen Optimismus in Erinnerung gerufen. Maximilian hat uns allen gezeigt, wie man sein Leben mit Freude und Hingabe lebt. Er war stets für seine Mitmenschen da, hat nie aufgehört, anderen zu helfen, und hat dabei nie seine eigene Lebensfreude verloren. Möge uns sein Beispiel ermutigen, das Beste aus unserem eigenen Leben zu machen und die kleinen, schönen Momente zu schätzen. In diesem Sinne lasst uns heute nicht nur an das Ende von Maximilians Lebensweg denken, sondern auch in Zukunft an die vielen wunderbaren Erinnerungen und das Vermächtnis, das er hinterlassen hat. Lasst uns Geschichten erzählen und darüber lachen, so wie wir mit ihm gelacht haben. Denn eines müssen wir uns heute auch vor Augen halten – der Blick zurück auf die gemeinsame Zeit wird nie ein trauriger sein. Maximilian, du wirst uns in unseren Herzen und Gedanken begleiten und deshalb nie vergessen werden. Maximilian Mustermann – Max – Ruhe in Frieden.